Samstag, 19. April 2014

Eine Osterpredigt

 
 
Eine Osterpredigt
 
Gott bleibt unseren Augen verborgen. Er zeigt sich uns nicht als Wesen und als Materie, denn er ist etwas Größeres. Etwas viel Größeres, als wir mit unserem Verstand fassen können. Jesus selbst berichtete uns Menschen, dass niemand je Gott gesehen habe außer jenen, die von Gott stammen. Deshalb gibt es etwas unausgesprochenes, wenn wir von Jesu Auferstehung hören: Es ist Gottes Handeln, das wir hier sehen.
 
Näher können wir Gott auf Erden nicht kommen als zur Osterzeit. Und doch bleibt Gott unseren Blicken verborgen. Die Frauen, die das Grab hüteten, sahen lediglich den fort geschobenen Stein und das leere Grab. Und sie sahen einen Engel.
 
Was unseren Blicken aber verborgen bleibt, ist Gott, der handelt. Es ist Gott selbst, der uns hier nahe kommt und doch vor unseren Augen unsichtbar bleibt. Eben aus diesem Grund sind die Frauen an jenem Morgen so verschreckt. Denn sie spüren, dass hier etwas geschieht, das größer ist als ihr Verstand fassen kann. Das Eingreifen Gottes äußert sich in nichts Geringerem als in der Tatsache, dass Jesus auferstanden ist. Jesus braucht nicht in der Vergangenheit gesucht zu werden, denn das Grab ist leer. Jesus lebt. Und er ist bei uns in seinem Geist. Mit seinem machtvollen Eingreifen an jenem Morgen will Gott uns zeigen, dass er Licht in unserer Dunkelheit zu spenden vermag – und dass er alles aus dem Weg räumen kann, das uns einsperrt.
 
Unser Glaube ist nicht allein auf das gerichtet, was wir sehen können. Unser Glauben ist auf Gott gerichtet, der handelt und Wunder vollbringt. Unsere Hoffnung ist es, die uns durch das Leben leitet und verhindert, dass wir von der Aussicht auf den Tod eingesperrt werden. Das Osterevangelium schenkt uns einen Lichtstrahl der Hoffnung für das Leben.
 
(Auszug aus dem Buch "Wunderbare Ostern", Jeanne d'Arc Living)
 
Mit diesen Worten, wünschen wir allen ein wunderschönes Osterfest, ruhige Tage und vielleicht ein wenig mehr Licht in düsteren Zeiten.